
In the middle of nowhere
Das Bergdorf Lahic
Eines unserer Highlights war definitiv die Besichtigung des kleinen Örtchens Lahic. Ich würde es fast schon als “Siedlung” bezeichnen, denn das Leben dort fühlt sich an als wäre die Zeit irgendwann stehen geblieben vor vielen hundert Jahren. Wie im Mittelalter.
Gestartet sind wir in Baku – vorbei an unzähligen traumhaften Landschaften, die so verschieden waren, dass man gefühlt mitten in der Steppe gestartet ist. Sich plötzlich in den Bergen befande, wo alles außenrum grün war. “Fast schon heimisch wie in Österreich” war unser erste Gedanke. Eigentlich kamen wir auf dieses Ausflugsziel durch ein Bild, das uns sofort überzeugt hatte. Eine Straße, mitten in einer Steinschlucht, die nach Lahic führt. Wir sagen euch, nichts für schwache Nerven. Aber etwas, was wir auf alle Fälle erleben wollten. Ein bisschen Nervenkitzel muss sein, oder?
Nach ein paar Stunden Autofahrt mit dieser traumhaften Kulisse und weit und breit kein Städchen, kamen wir an unseren Zielort Lahic. Was sollen wir sagen? – in the middle of nowhere trifft es ganz gut. Es war einfach weit und breit nichts außer Natur, Berge und Stille. Keine größere Stadt, kein Verkehr, absolut nichts
Wir fühlten uns wie ins Mittelalter versetzt. Lahic besteht aus einer zentralen “Handelsstraße” mit vielen kleinen Seitengassen. Überall gab es frische Gewürze, handgemachte Haushaltsmaterialen wie Teller & Töpfe. Dort ist die Zeit stehen geblieben. Kinder kamen uns in ihren Schuluniformen entgegen (ja auch eine eigene Schule ist dort) , auf den Straßen wurden Handelswaren verkauft & der Flair war etwas ganz Besonderes. Dieses kleine Städchen mitten in den Bergen hat uns verzaubert. Dort, wo die Menschen ihren Frieden hatten und glücklicher waren mit weniger. So sollte es doch auch sein. Das hat uns mal wieder gezeigt, dass Materielles und Luxus einfach nicht das ist, was richtig glücklich macht, denn das Glück kommt von Innen und wird den Menschen weitergegeben. Das einzige was auffiel und zu “unserer Zeit” passte war ein Bankautomat, an dem auch wir Geld abgehoben haben. Etwas “modernes” im “altertümlichen” – mal wieder ein typisches Zeichen für Baku.
Wir haben uns zahlreiche Gewürze mitgenommen & haben umgerechnet ein paar Euro dafür bezahlt. Das hat diesen Menschen so viel bedeutet, nichteinmal Trinkgeld wollten sie. Gastfreundlichkeit, Dankbarkeit und Geben ohne zurückzuerwarten wird hier groß geschrieben in diesem Land. Wir können uns nur wiederholen, wie positiv wir von diesem Land und Leute überrascht waren.
Auf der Rückfahrt hielten wir noch an einem wunderschönen Platz, der nur aus einem Restaurant bestand, mit einem Bach, der zu einem Wasserfall führt. Zu guter Letzt machten wir noch einen Stop an der dort berühmten Hängebrücke. Zusammengebaut mit sehr einfacher Konstruktion (sagt der gelernte Ingenieur). In Deutschland würde sie vermutlich durch die Kontrollen fliegen. Dabei liegt in der Einfachheit immer der Schlüssel. Es war einfach ene absolut traumhafte Kulisse und defintiv ein Ort, den wir in Erinnerung behalten, weil man diese “Freiheit” gespürt hat.
Lahic mit allem drumrum hat uns wie immer positiv überrascht. Wir können jedem, der gerne reist, das nur empfehlen, eine kleine Reise ins Mittelalter zu unternehmen dort. Wir können nur immer wieder sagen, dass Aserbaidschan absolut eine Reise wert ist und wir so dankbar sind diese Erfahrung gemacht zu haben und euch das mit auf den Weg geben zu können.
Hier gehts zum anderen Ausflugsziel in Aserbaidschan: Die blubbernden Schlammvulkane